Sonntag, Mai 17, 2009

Es gibt solche und solche

Es irritiert mich schon seit langem nicht mehr, dass Estland für einige in Europa immer noch kein Begriff ist. Ich glaube, es gibt einfach dafür zu viele Länder auf diesem Kontinent. Und wer kennt sich schon genauer in französischen Verhältnissen aus. Eine kleine Minderheit.
Selbst der Eurovisions-Wettbewerb in Moskau, Estland wurde Sechster, hinterlässt nicht überall Spuren:
Update 18. Mai. Diese Nichtkenntnis greift elektricien ironisch auf, obwohl klar sein sollte, dass man Insiderwissen haben muss, wenn man über Neue Musik in Estland schreibt. Ich habe diese Einleitung unten aber leider wortwörtlich genommen. Siehe Kommentare.
Estland ist natürlich eins der Länder, von denen ich so gut wie keine Vorstellung habe. Wenn ich „Estland“ höre, fällt mir kein griffiges Symbol, kein stereotypes Attribut, nicht mal eine Art kollektives Bild ein. Estland ist einfach eines der allerunwichtigsten Länder auf der Welt und in Europa und wahrscheinlich sogar im Baltikum. Letzter Platz im Google-Page-Rank.

Weil die Welt sich für Estland so wenig interessiert (wie es andersherum ist, weiß ich nicht, ich kenne keine Esten), haben die Esten dafür Zeit, sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen, also mit Neuer Musik.

...
geschrieben im Post: Notizen zur Neuen Musik: Leuchttürme in Estland

Bei anderen bleibt dann doch der gestrige Abend hängen:
Estland ist ja der Hammer, bezaubernd, fein, ebenso passend die Stimme und Geige und Kontrabass… ich liebe es!
Wieso nimmt Österreich da nicht mehr teil? Estland wäre doch ein gutes Beispiel… nie die Qualifikation überstehen und dann so was.. das hätten wir auch irgendwann schaffen können, und wenn es einmal in einer Dekade ist, so hätte sich solch ein Lichtblick schon ausgezahlt.

Der Song Contest 2009 bei thayer.de

2 Kommentare:

  1. hallo liebe(r) estland-blogger. ich freu mich, wenn man meine unwissenheit in sachen estland zitiert und dabei vielleicht sogar über meine ironischen überspitzungen hinwegliest. solange es einem guten zweck dient.

    es wäre aber redlicher, wenn ihr mich nicht als einen "solchen" darstellt, bei dem nicht mal der Eurovision Song Contest von gestern abend spuren hinterlässt. erstens habe ich den blogartikel mehr als eine Woche vor dem ESC geschrieben. und zweitens sollte doch das anliegen erkennbar gewesen sein, estnische (klassische) musik etwas zu popularisieren. also bitte!

    übrigens: ich fand die mädels aus estland beim ESC ja auch ganz nett. wäre ich der typ, der bei solchen contests mitstimmt, hätte estland meine stimme gehabt.

    AntwortenLöschen
  2. O.k., mein Ironie ist dann bei Null gelandet. Ich dachte es wäre klar, dass man mit Kenntnis von neuer estnischer Musik schon einen Einblick hat. Beim ersten Teil des Post war ich mir aber nicht sicher. Das habe ich dann doch für bare Münze genommen.
    Um das Missverständnis ganz auszuräumen, werde ich den Post oben korrigieren.

    AntwortenLöschen