Mittwoch, Februar 20, 2008

Diskussion zum Bronzesoldaten

Blogger Kloty hat mir auf meinen Beitrag geantwortet. Da ich im Estland Blog keine Privatdiskussion beginnen möchte, steht die Antwort in meinem Blog.

4 Kommentare:

  1. Ein paar persönliche Einschätzungen zu den Bloggern auf unserer Blogroll, zu denen Kloty gehört.
    Kloty ist mit seinem Blog "Gedanken über die Welt", so weit ich das verfolgen kann, die deutschprachige Seite, die am meisten die Sichtweise des enttäuschten Teils der russischsprachigen Minderheit in Estland wiedergibt.
    "How sick is the world actually?" ist eine andere deutschsprachige Stimme aus der russischsprachigen Perspektive, aber leider hat der Blog nur eine handvoll Posts.
    Flasher_T in Tartu ist russischsprachig, postet auf Englisch und neuerdings auf Russisch. Ist auch im Livejournal vertreten. Das ist ein beliebter Bloganbieter, der im russchischsprachigen Raum genutzt wird.
    Flasher nimmt eine völlig andere Haltung zum Minderheitenproblem und auch zum Bronzenen Soldaten ein, seine Kritik richtet sich an die eigene Minderheit selbst:
    Sein recht bekannter Post: Estonia still standing
    "Estonia in World Media" ist ein Blogger, der vor allem das Medienecho über Estland auf Russisch übersetzt. Er hat einen zweiten Blog auf Englisch:
    http://prygi.blogspot.com/
    Und der handelt von Ivan versus Jaan

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  2. Hallo Jens-Olaf,

    nur eine kurze Bemerkung, als was ich mich selbst sehe und warum ich mich auf das Thema konzentriert habe. Ich bin in Estland geboren, lebe aber schon seit 17 Jahren in Deutschland und hatte mit Estland nicht so viel zu tun (hin und wieder ein Verwandtenbesuch). In meinen Augen war Estland ein moderner Staat mit gelungener Integrationpolitik (wie mir von meinen Bekannten/Verwandten immer wieder versichert wurde). Ich habe mich sehr gefreut, als Estland EU beigetreten ist. Doch als dann ich dann ueber die Geschichte mit dem Bronzenen Soldaten gehoert habe, wusste ich sofort, dass das nicht gut ausgehen wird und so kam es auch. Seitdem laesst mich das Thema nicht mehr los. Ich sehe mich nicht als Vertreter der enttaeuschten russischen Minderheit, ich lebe ja nicht in Estland, bin also nur mittelbar betroffen, sondern ich sehe mich eher als einen Buerger eines EU-Staates, dessen politische Meinung recht weit links angesiedelt ist und der nicht ansehen kann, wie in einem anderen EU-Land, das zufaelligerweise seine Heimat ist, dumpger Nationalismus salonfaehig ist und Bevoelkerung von der Groesse Muenchens nicht miteinader auskommen kann. Dass ich Nationalismus in keiner Form ausstehen kann, habe ich mit meinen Posts ueber die Nashi und die Wahlen in Russland, hoffentlich deutlich genug gemacht.Ich bin mir bewusst, dass es viele Russen in Estland gibt, die einfach stolz darauf sind Russen zu sein und Esten als "primitivere" Leute ansehen, umgekehrt gilt es genauso, mit diesen Leuten moechte ich nichts, nichts, nixhts zu tun haben.

    Gruss,

    Kloty

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  3. Kloty,
    vielen Dank für die interessanten Anmerkungen. Ich habe das auch so gesehen, geahnt, dass du schon länger in Deutschland lebst. Aus deinen Posts lässt sich das folgern. Ich meine, du spiegelst in deinem Blog weitgehend die Einstellung vieler Russchischsprachler in Estland wider, ohne selbst Vertreter einer Minderheit sein zu müssen. Das meinte ich nicht. Auf Deutsch gibt es nur wenige Quellen. Wer Russisch kann und Livejournal liest, ist natürlich einfach bedient.
    Mit dem Hinweis auf andere Blogs , die die Grenzen zischen Esten und Russen überschreiten, wollte ich unterstreichen, dass es viele, auch entgegengesetzte, Einstellungen innerhalb der "Minderheit" gegenüber Estland gibt.
    Aber generell ist das alles ein Dauerthema und wird noch für einige Posts sorgen ;-)

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  4. Nohjah, man kann die Aktion mit dem bronzendem Soldaten von Seiten des estnischen Governments nicht als besonders gelungene Promotion für Estland als modernste Demokratie feiern. Das nun wirklich nicht.

    Einerseits ist ja richtig, dass der Anlass zur Verlegung des Denkmals die ständigen Reibereien der unterschiedlichen Aufassung des Denkmals der verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen notwendig war. Andererseits kann man schon die At des Vorgehens sehr wohl kritisieren.

    Estland hat sich mit der Denkmalverlegung schlecht verkauft - lange, aber wichtige Vordialoge mit den Bevökerungsgruppen unterlassen und quasi in einer Nacht und Nebelaktion Fakten geschaffen.

    Das ist nicht die Art wie man in einer modernen Demokratie miteinander umgehen kann.

    DEr Schritt der Verlegung war zwar richtig, die Umsetzung war es aber nicht.

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